Neue Produktionshalle soll im November fertig sein

Nach dem verheerenden Brand ist der Zeitplan der Traditions-Weberei Delius straff getaktet, die Vorbereitungen

für den Hallen-Neubau laufen auf Hochtouren. Ein Kraftakt ist der gleich zweifache Umzug der geretteten Webmaschinen.

Stefan Becker Bielefeld. „Ende Februar stellen wir den Bauantrag für die neue Halle“, sagt Delius-Geschäftsführer Marc Schmidt beim Gang übers Firmengelände in Jöllenbeck. Nur wenige Meter trennen sein Büro im historischen Bauernhaus von der Stätte der Tragödie, wo im vergangenen Spätherbst ein tückischer Dachstuhlbrand die alte Sheddachhalle ruinierte und einen Teil der hoch spezialisierten Weberei zerstörte. Doch zehn Wochen nach dem verheerenden Feuer sind die Trümmer der Brandnacht längst weggeräumt, die ramponierten Maschinen entsorgt. Reste der roten Backsteinfassade stehen noch, genietete Stahlträger im Inneren der mittlerweile leer geräumten Halle zeugen von der langen Geschichte des Standorts. Und so ganz wird der typischen Industriebau aus der Gründerzeit mit seinem markanten Sheddach auch nicht verschwinden, denn die im gleichen Stil konstruierte und durch eine Brandmauer getrennte Nachbarhalle konnten die Feuerwehrleute am 9. November vorm Übergreifen der Flammen schützen.

Das Neubau-Projekt werde mit der Firma Goldbeck realisiert, die erst vor wenigen Jahren die neue Halle 4 auf das Gelände gebaut hatte, in die nun die 16 geretteten und mittlerweile wieder gereinigten sowie instandgesetzten Webmaschinen bereits umgezogen sind und noch umziehen werden. Auf zwei Arealen stehen bereits die grünen Kolosse, ein dritter Stellplatz wird gerade für die Maschinen präpariert. Über den Maschinen schweben bereits die nagelneuen und silbrig glänzenden Rohre der Abluftanlage und warten auf ihren Anschlüsse. Der abgesaugte Wasserdampf gelangt über eine ebenfalls neu installierte und draußen auf Stelzen gestützte Pipeline ins Freie und direkt in den Ersatz-Schornstein, der die heiße Luft in den Himmel entlässt. Auf den 5.000 Quadratmetern der Halle 4 gebe es zum Glück genügend Platz für die Maschinen, um möglichst zügig wieder mit der Produktion zu beginnen: „In der kommenden Woche fahren wir die ersten drei Maschinen hoch und dann jede Woche zwei weitere – bis Mitte Mai sollen alle 16 wieder laufen“, nennt Schmidt das nächste Etappenziel – ein eminent wichtiges. Denn anschließend sollen die Maschinen im Idealfall in drei Schichten rund um die Uhr weben, um wenigstens einen Teil der entgangenen Fertigung wieder aufzuholen. Denn der Lagerbestand sei momentan sehr überschaubar, formuliert Schmidt vorsichtig.

Die Spezialisten an den Maschinen weben vorwiegend Textilien für die Autoindustrie, wie Elemente von Airbags, und fürs Baugewerbe, wo das Gewebe beispielsweise in hochwertigen Dachfolien steckt. Doch trotz vollen Elans und aller gebotenen Eile wartet beim Einhalten des Zeitplans im November gleich die nächste Herausforderung. „Dann müssen die 16 jetzt in der Halle 4 installierten Maschinen wieder umziehen in die "neue Halle 5“, erklärt Schmidt das ambitionierte Programm. Zudem soll der Maschinenpark wieder aufgestockt werden: Das Feuer und die mit einem Bagger geschlagene Brandschneise hatten 11 der 27 Maschinen zerstört. Der brachiale Einsatz hatte ein Übergreifen der Flammen auf die Nachbarhalle verhindert. Die Spuren der Brandschneise sind fast vollständig verschwunden, die Brandschutzmauer der Nachbarhalle trägt eine provisorische schützende Verkleidung, der Abbruch der Brandruine schreitet zügig voran.

 

Quelle: Neue Westfälische Bielefeld, Stefan Becker, Ausgabe vom 25.01.24

 

Quelle: Neue Westfälische, 25.01.24

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